Zwar fordern wir IHKs seit sehr vielen Jahren die A 20, genau genommen, ist sie seit Jahrzehnten eine infrastrukturelle Kernforderung. Dies bedeutet aber nicht, dass wir unsere Positionen nicht regelmäßig hinterfragen. Bei dieser Umfrage stand der Abgleich unserer Position mit der unserer Betriebe auf dem Plan.
Also: Wie steht die norddeutsche Wirtschaft im Jahr 2024 zur A 20?
Um diese Frage zu beantworten, haben acht IHKs zwischen Emden und Flensburg ihre Unternehmen befragt. Das Ergebnis der 429 Teilnehmenden ist eindeutig: Die A 20 wird dringend gebraucht – als Verkehrsader, als Wirtschaftsmotor und überraschenderweise auch als Klimaschutzprojekt.
Man könnte es auch so formulieren: Eine Region wartet auf Entlastung.
Die Situation ist für viele Unternehmen kaum noch tragbar: Vier von fünf Befragten berichten von überlasteten Verkehrswegen. Täglich zwängen sich Pendler und Warenströme durch Hamburg oder warten an der Fähre Glückstadt-Wischhafen. Zeit, Geld und Nerven gehen verloren – und nicht zuletzt belastet dieser Zustand auch unsere Umwelt.
Aber hier erstmal die wichtigsten Kennzahlen aus der Umfrage:
Die Umfrage zeigt ein klares Bild: Die Auswirkungen der A 20 werden in nahezu allen wichtigen Unternehmensbereichen positiv eingeschätzt. Von der Logistik bis zur Personalplanung, von den Betriebskosten bis zum Klimaschutz – die Erwartungen der Unternehmen sind eindeutig.
Besonders bemerkenswert ist dabei: Die positiven Effekte beschränken sich nicht auf einzelne Aspekte, sondern ziehen sich wie ein roter Faden durch alle abgefragten Bereiche. Die Zahlen sprechen für sich:
Erreichbarkeit und Effizienz: Die A20 schafft handfeste Vorteile
Die Zahlen sprechen eine überzeugende Sprache: 85 Prozent der befragten Unternehmen sehen in der A 20 den Schlüssel zu besserer Erreichbarkeit – ein entscheidender Vorteil für Kunden wie Lieferanten. Dies geht Hand in Hand mit einer deutlich effizienteren Distribution: Acht von zehn Unternehmen erwarten, ihre Waren künftig schneller und zuverlässiger ausliefern zu können.
Doch die A 20 bietet noch mehr: Sie wird ein echter Kostendämpfer. 72 Prozent der Betriebe rechnen mit sinkenden Betriebskosten durch weniger Stauzeiten. Gleichzeitig eröffnet sich eine überraschende Perspektive für den Klimaschutz: Drei Viertel der Unternehmen erwarten, ihren CO2-Ausstoß reduzieren zu können – durch direktere Routen und den Wegfall zeitraubender Umwege.
Besonders wichtig in Zeiten fragiler Lieferketten: 84 Prozent sehen eine deutlich höhere Termintreue voraus. In einer Wirtschaftswelt, in der Just-in-time-Lieferungen und verlässliche Zeitpläne entscheidend sind, ist dies ein zentraler Wettbewerbsvorteil.
Die A 20 erweist sich damit als echtes Zukunftsprojekt: Sie verbindet wirtschaftliche Effizienz mit aktivem Klimaschutz und schafft so die Grundlage für nachhaltiges Wachstum in unserer Region.
Verlässliche Infrastruktur: Lebensader für den Norden
Die Verkehrssituation in Norddeutschland hat längst ihre Belastungsgrenze erreicht. Täglich erleben wir die Folgen: Staus, Verspätungen, Planungsunsicherheit. Besonders hart trifft es die wirtschaftlichen Kernbranchen unserer Region – Großhandel, Industrie und den Logistiksektor. Sie alle kämpfen mit einer überlasteten Infrastruktur, die wie eine verstopfte Arterie den Wirtschaftskreislauf behindert.
Die A 20 wird hier zum Befreiungsschlag. Sie bringt drei entscheidende Verbesserungen:
Erstens profitiert der Warentransport unmittelbar: Statt im Stau zu stehen oder weiträumige Umwege zu fahren, können Güter auf direktem Weg ihr Ziel erreichen. Das spart nicht nur Zeit und Kosten – es macht Lieferungen auch endlich wieder verlässlich planbar.
Zweitens stärkt die A 20 unsere Lieferketten fundamental. Die Krisen der letzten Jahre haben uns die Bedeutung stabiler Lieferketten deutlich vor Augen geführt. Mit der A 20 schaffen wir die nötige Infrastruktur, um diese Stabilität zu gewährleisten.
Und drittens – dies wird oft unterschätzt – verbessert sich die Lebensqualität tausender Beschäftigter: Kürzere Pendlerzeiten bedeuten mehr Zeit für Familie und Freizeit. Flexiblere Arbeitswege machen die Region als Arbeitsstandort attraktiver.
Die A 20 ist damit weit mehr als ein Infrastrukturprojekt. Sie ist der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit unserer gesamten Region – für Unternehmen ebenso wie für die Menschen, die hier leben und arbeiten.
Die A 20: Wegbereiter der Energiewende und industriellen Transformation
Norddeutschland steht im Zentrum der deutschen Energiewende. Entlang unserer Küste entstehen immer neue Offshore-Windparks, während sich im Binnenland bereits heute unzählige Windräder drehen. Doch der Erfolg dieser Transformation hängt an einer entscheidenden Frage: Wie kommen die gewaltigen Anlagen an ihr Ziel?
„Die Energiewende gelingt nicht über die Dorfstraße“ – dieser Slogan unserer Kampagne trifft den Kern des Problems. Ein modernes Windrad ist ein logistischer Kraftakt: Rotorblätter von der Länge eines Fußballfeldes, Turmsegmente schwer wie Blauwale – solche Transporte brauchen eine Infrastruktur, die dieser Herausforderung gewachsen ist.
Doch die A 20 ist mehr als nur eine Transportroute für Windkraftanlagen. Sie ist der Katalysator für eine ganze Generation neuer Industrien: Innovativen Unternehmen der Wasserstoffproduktion, Batteriefertigung und Zukunftstechnologien eröffnet sie den Weg in unsere Region. Diese Betriebe schaffen nicht nur Arbeitsplätze – sie sind die Bausteine unserer klimaneutralen Zukunft.
Die Umfrage zeigt eindrucksvoll, wie branchenübergreifend die Bedeutung der A 20 ist:
Die Industrie setzt klare Prioritäten: 95 Prozent der Unternehmen betonen die verbesserte Lieferantenanbindung, 91 Prozent die höhere Termintreue. Für Schleswig-Holsteins Weg zum klimaneutralen Industrieland ist dies entscheidend – denn auch grüne Produktion braucht effiziente Logistik.
Überraschend stark profitiert der Dienstleistungssektor: Drei Viertel der Unternehmen erwarten deutliche Verbesserungen bei Kundenservice und Termintreue. In einer Region, die zunehmend von wissensintensiven Dienstleistungen lebt, ist dies ein wichtiger Standortfaktor.
Besonders bemerkenswert ist der Blick auf Verkehr und Logistik: Hier verbinden sich wirtschaftliche und ökologische Ziele. 92 Prozent setzen auf bessere Termintreue, gleichzeitig streben 85 Prozent eine Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks an. Die Branche zeigt: Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit sind keine Gegensätze.
Der Großhandel als Bindeglied unserer Wirtschaft unterstreicht die Dringlichkeit: 92 Prozent sehen in der besseren Erreichbarkeit einen entscheidenden Vorteil. Da wir alle täglich von funktionierenden Handelsströmen abhängen, wird hier der gesellschaftliche Nutzen der A 20 besonders deutlich.
Die A 20 ist damit weit mehr als ein Verkehrsprojekt – sie ist der Schlüssel zur erfolgreichen Energiewende und industriellen Transformation unserer Region.
Die Umfrage zeigt ein klares Bild:
Die A 20 ist ein entscheidender Faktor für die wirtschaftliche Zukunft Norddeutschlands. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.
Investitionen in die Zukunft:
Mit der A 20 wollen 44 Prozent der Unternehmen mehr in ihre Standorte investieren – ein kraftvolles Signal für die Region. Die Bandbreite ist beeindruckend: 6 Prozent planen sogar Investitionssteigerungen von über 25 Prozent, weitere 12 Prozent wollen bis zu 25 Prozent mehr investieren, und 26 Prozent planen Steigerungen bis zu 10 Prozent. Diese Zahlen bedeuten: Neue Anlagen, modernere Ausstattung, zukunftsfähigere Standorte.
Doch was passiert ohne die A 20?
Die Perspektive ist beunruhigend: Mehr als jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) würde seine Investitionen zurückfahren. Nur 3 Prozent sähen dann noch Raum für Investitionswachstum. Das zeigt: Die A 20 ist keine beliebige Option – sie ist eine Weichenstellung für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region.
Neue Perspektiven für den Arbeitsmarkt:
Noch deutlicher wird die Bedeutung der A 20 beim Blick auf die Arbeitsplätze. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen (47 Prozent) will bei Realisierung der A 20 neue Stellen schaffen.
Konkret bedeutet das:
35 Prozent planen moderate Aufstockungen bis zu 10 Prozent
8 Prozent wollen ihre Belegschaft um bis zu 25 Prozent erweitern
4 Prozent planen sogar noch größeres Wachstum
Gerade für die mittelständisch geprägte Wirtschaft Norddeutschlands sind dies bemerkenswerte Wachstumsperspektiven. Sie bedeuten nicht nur neue Jobs, sondern auch neue Chancen für die Menschen in der Region.
Die Kehrseite zeigt sich in den Zahlen zur Nicht-Realisierung:
Ein Drittel der Unternehmen müsste dann Stellen abbauen. Das sind keine abstrakten Statistiken, sondern konkrete Arbeitsplätze und Existenzen. Nur 2 Prozent sähen ohne die A 20 noch Potenzial für Beschäftigungswachstum.
Diese Zahlen machen deutlich:
Die A 20 ist ein Schlüsselprojekt für die Zukunftsfähigkeit unserer Region. Sie entscheidet mit darüber, ob Norddeutschland ein attraktiver Wirtschaftsstandort mit Wachstumsperspektiven bleibt – oder ob wir Gefahr laufen, den Anschluss zu verlieren.
Die Umfrage bestätigt eindrücklich, was viele schon lange spüren:
Unsere Region braucht die A 20. Die Gründe dafür sind vielfältig und zeigen, wie eng Wirtschaft, Klimaschutz und Lebensqualität miteinander verwoben sind.
Überlastete Verkehrsadern: Die Zahlen sind alarmierend: 78 Prozent der befragten Unternehmen leiden unter überlasteten Verkehrswegen. Ob auf der A 7 in Nord-Süd-Richtung oder der A 1 auf der Ost-West-Achse – der Verkehrsinfarkt droht. Für 68 Prozent der Betriebe sind zeitraubende Umfahrungen bereits Alltag geworden. Elbtunnel-Sperrungen, endlose Warteschlangen an der Fähre oder der chronisch überlastete Großraum Hamburg zwingen zu kostspieligen Umwegen.
Klimaschutz durch effiziente Routen: Stop-and-Go ist nicht nur nervenaufreibend, sondern auch klimaschädlich. Mit erneut steigenden CO2-Preisen ab 2025 wird dies auch wirtschaftlich immer spürbarer. 65 Prozent der Unternehmen sehen in der A 20 daher auch ein Klimaschutzprojekt. Der Grund liegt auf der Hand: Kürzere Strecken und weniger Stauzeiten bedeuten weniger Emissionen – ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, gerade in der Übergangszeit zur E-Mobilität.
Kostenfaktor Maut:
Die verschärften Mautregelungen verstärken den Kostendruck durch Umwege zusätzlich. Die A 20 bietet hier eine doppelte Entlastung: Sie verkürzt nicht nur die Fahrstrecken, sondern macht den Verkehrsfluss auch berechenbarer.
Spezielle Herausforderungen meistern:
Besonders aufschlussreich sind die Spezialbereiche: 24 Prozent der Unternehmen kämpfen mit hochfrequenter Logistik in Stoßzeiten – wenn sich Pendler- und Güterverkehr überlagern. Weitere 16 Prozent benötigen verlässliche Routen für Schwerlasttransporte, etwa für Industrieanlagen oder Komponenten der Energiewende. Diese scheinbar kleinen Zahlen haben große Auswirkungen auf die Wirtschaftskraft unserer Region.
Standortentwicklung mit Weitblick:
Die A 20 ist auch ein Magnet für Zukunftsinvestitionen: 11 Prozent der Unternehmen planen bereits konkret mit Standorten entlang der künftigen Trasse. Dies zeigt: Die A 20 ist mehr als eine Verkehrsader – sie ist ein Entwicklungskorridor für die gesamte Region.
Besonders in der Unterelberegion schafft sie eine neue Verlässlichkeit, die für Standortentscheidungen oft ausschlaggebend ist.
Die A 20 erweist sich damit als Schlüsselprojekt mit Mehrfachnutzen: Sie entlastet bestehende Verkehrswege, schafft neue wirtschaftliche Perspektiven, unterstützt den Klimaschutz und macht unsere Region als Wirtschaftsstandort attraktiver. Sie ist keine Option für die Zukunft – sie ist eine Notwendigkeit für die Gegenwart.
Die nächste Frage bezog sich daher direkt auf die Standortentscheidung der Unternehmen. Die Realität zeigt sich aber vielschichtiger – manche Unternehmen machen ihre Standortwahl tatsächlich von der A 20 abhängig, andere hingegen nicht.
Für 14 Prozent der befragten Unternehmen spielte der geplante Ausbau der A 20 bereits bei ihrer ursprünglichen Standortwahl eine große Rolle. Ein klares Signal, dass Infrastrukturprojekte dieser Größenordnung schon in der Planungsphase wirtschaftliche Impulse setzen können. Weitere 16 Prozent geben an, dass die A 20 zumindest eine gewisse Rolle bei ihrer Standortentscheidung gespielt hat.
Besonders aufschlussreich ist der Blick in die Zukunft: 6 Prozent der Unternehmen haben bereits konkret entschieden, ihren Standort zu verlagern, falls die A 20 nicht kommt. Weitere 17 Prozent ziehen einen solchen Schritt ernsthaft in Erwägung.
Das bedeutet:
Fast ein Viertel der Unternehmen könnte der Region den Rücken kehren – mit allen Konsequenzen für Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung.
Diese Zahlen unterstreichen:
Die A 20 ist mehr als ein Verkehrsprojekt. Sie ist ein entscheidender Faktor für die langfristige Standortbindung von Unternehmen in unserer Region. Gleichzeitig zeigt die differenzierte Betrachtung, dass die Wirtschaft unserer Region auf einem soliden Fundament steht – eines, das durch die A 20 noch deutlich verstärkt würde.
Was bedeutet das für unsere Region?
Die Zahlen zeichnen ein klares Bild: Die A 20 ist ein strategisches Schlüsselprojekt mit unterschiedlicher Bedeutung für verschiedene Unternehmen. Während einige Betriebe auch ohne die neue Verkehrsachse erfolgreich wirtschaften können, ist sie für andere existenziell wichtig.
Besonders aufschlussreich ist der räumliche Blick: Je näher an der geplanten Trasse, desto größer die strategische Bedeutung. Dies zeigen die deutlich höheren Werte in Schleswig-Holstein. Hier wird die A 20 zum echten Gamechanger – zum Projekt, das über Investitionen, Arbeitsplätze und wirtschaftliche Entwicklung entscheidet.
Diese räumliche Dimension unterstreicht:
Die A 20 ist kein abstraktes Infrastrukturprojekt, sondern ein konkreter Entwicklungsimpuls für die Region. Sie schafft dort neue wirtschaftliche Perspektiven, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Gerade für den ländlichen Raum entlang der geplanten Trasse eröffnet sie neue Horizonte für wirtschaftliches Wachstum und nachhaltige Entwicklung.
Wegzug oder Bleiben? Was die A20 für unsere Unternehmen bedeutet
Die Zahlen zur möglichen Abwanderung von Unternehmen sind alarmierend – und sie erzählen eine Geschichte, die weit über bloße Statistik hinausgeht.
6 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits die Entscheidung getroffen: Ohne A 20 werden sie gehen. Das klingt zunächst nach einer kleinen Zahl. Doch dahinter stehen reale Unternehmen, Arbeitsplätze, Familien. Es sind Betriebe, die klar sagen: „Die Würfel sind gefallen. Ohne A 20 hat unser Standort keine Zukunft.“
Noch beunruhigender wird das Bild, wenn wir die 17 Prozent hinzurechnen, die über einen Wegzug nachdenken. Zusammen ergibt das 23 Prozent – fast ein Viertel aller befragten Unternehmen steht vor der Frage: Bleiben oder gehen?
Gewiss, 54 Prozent der Unternehmen bekennen sich zum Standort. Doch in Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen, globaler Konkurrenz und steigender Anforderungen an die Infrastruktur müssen wir uns fragen: Können wir es uns leisten, auch nur ein einziges Unternehmen zu verlieren? Zumal Unternehmensabwanderungen oft eine Kettenreaktion auslösen können – wenn wichtige Partner gehen, überdenken auch andere ihre Standortwahl.
Besonders aufschlussreich sind die 23 Prozent Unentschlossenen. Diese Unternehmen sitzen sprichwörtlich auf gepackten Koffern. Sie beobachten genau, wie sich die Region entwickelt. Ihre Entscheidung – Bleiben oder Gehen – hängt maßgeblich davon ab, ob die A 20 kommt.
Die Botschaft ist eindeutig: Die A 20 ist weit mehr als eine neue Straße. Sie ist ein Bekenntnis zur Zukunft unserer Region. Eine klare Ansage an Unternehmen: Wir investieren in eure Zukunft. Wir schaffen die Infrastruktur, die ihr braucht. Wir glauben an diesen Wirtschaftsstandort.
Die Alternative – ein Scheitern der A 20 – würde ein fatales Signal senden. Es ginge nicht nur um die Unternehmen, die definitiv wegziehen würden. Es ginge um Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit unserer Region. Um die Frage: Können wir die Infrastruktur bereitstellen, die eine moderne Wirtschaft braucht?
Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Fast 90 Prozent aller befragten Unternehmen sind auf den Elbtunnel der A7 angewiesen – eine einzige Verbindung für den Großteil des Nord-Süd-Verkehrs. Mehr als ein Drittel der Unternehmen muss regelmäßig durch das Hamburger Stadtgebiet fahren, ein weiteres Drittel weicht auf die Fähre Glückstadt-Wischhafen aus. Die A1 nutzen ebenfalls viele Unternehmen als Alternative.
Diese Konzentration auf wenige Querungsmöglichkeiten macht die Region verwundbar:
Die Situation verschärft sich weiter: Mit der Eröffnung der Festen Fehmarnbeltquerung Ende des Jahrzehnts wird der Verkehr zwischen Skandinavien und Zentraleuropa deutlich zunehmen. Auch wenn die Bahn einen Teil dieser Verkehre aufnehmen wird – die bestehenden Straßenverbindungen werden diese zusätzliche Belastung kaum verkraften können.
Die A20 bietet hier eine echte Chance für die Region: Sie würde nicht nur eine zusätzliche, verlässliche Elbquerung schaffen, sondern auch die Verkehrsströme intelligent verteilen. Eine solche Entlastung würde allen bestehenden Routen zugutekommen. Sie wäre mehr als nur eine weitere Querung – sie wäre ein Garant für die logistische Zukunftsfähigkeit Norddeutschlands.
Die Ergebnisse unserer Umfrage sind mehr als nur Zahlen – sie sind ein eindringlicher Appell aus der Wirtschaft: Die A20 ist kein optionales Infrastrukturprojekt, sondern eine Notwendigkeit für die Zukunft unserer Region.
Die Botschaft der Unternehmen ist unmissverständlich:
Doch die Zeit drängt. Fast ein Viertel der Unternehmen erwägt bereits die Abwanderung, sollte das Projekt scheitern. Dies ist mehr als ein Warnzeichen – es ist ein Weckruf für die Politik.
Die Phase der Diskussionen und des Zögerns muss ein Ende haben. Norddeutschland braucht jetzt klare Entscheidungen und konsequentes Handeln. Die A20 ist keine Vision mehr – sie ist eine dringende Notwendigkeit für unseren Wirtschaftsstandort.
Die Botschaft der Wirtschaft ist klar: Die Zeit zu handeln ist jetzt.