Anschub für Küstenregionen: IHK Schleswig-Holstein diskutiert zum Ausbau der A 20

Flensburg/Kiel/Hamburg/Stade/Bremen/Oldenburg, 14.06.2022 – Die A 20 ist mehr als eine Autobahn. Sie verbessert auch die Erreichbarkeit von Nord- und Ostsee für den Tourismus. Kurz vor den Sommerferien diskutierten Fachleute aus Tourismusorganisationen und -unternehmen sowie aus Politik und Verwaltung darüber, wie insbesondere die Küstenregionen von der A 20 profitieren können.

Der Tourismus ist nach Überzeugung der Expert*innen eine bestimmende Branche für den Norden. Allein in Schleswig-Holstein stehe er für zehn Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Schleswig-Holstein verzeichne 90 Millionen Übernachtungen pro Jahr, dazu Besuchende, die als Tagestourist*innen kämen. Das mache eine gute Infrastruktur nötig, denn Tourismus sei ohne Mobilität nicht denkbar. Es gehe darum, alle Verkehrsträger gleich gut auszusteuern, eine Verlagerung aller Verkehre auf die Bahn sei kaum möglich.

Besonderes Augenmerk gilt den Menschen aus Nordrhein-Westfalen. Hier mache sich der globale Wettbewerb bemerkbar. Nord- und Ostsee, die von dort etwa vier Stunden mit dem Auto entfernt seien, konkurrierten mit Zielen, die man im Flugzeug in einer ähnlichen Zeit erreichen könne. Hamburg sei nach wie vor das Nadelöhr auf dem Weg nach Norden.

Die feste Unterelbequerung könne hier eine Entlastung schaffen, indem An- und Abreiseverkehre anders geführt würden als bisher. Über die A 20 könne man eine Fahrzeitersparnis von 25 bis 30 Prozent erreichen, etwa vom Ahlhorner Dreieck in Niedersachsen zu Zielen an der schleswig-holsteinischen Unterelbe. Außerdem werde auch das nachgelagerte Verkehrsnetz entlastet, da eine Autobahn Verkehre bündele.

Die zeitliche Ersparnis der A 20 begünstigt auch die Tourismusunternehmen, die von Nord- und Ostsee aus mit Bussen Fernziele anfahren. Zum Beispiel könnte man Paris und die Niederlande über eine gebaute A 20 erheblich besser erreichen und damit Ressourcen sparen. Mit nicht-fossilen Antrieben in den Fahrzeugen selbst könnte ebenfalls ein Beitrag geleistet werden. Wasserstoffantriebe seien für Busse geeigneter als Batterien, so ein Diskussionsteilnehmer. Man müsse aber jetzt anfangen, solche Antriebe zu entwickeln, um diese Technologie mitgestalten zu können.

Es zeigte sich in der Diskussion, dass der Tourismus auch weitere Ansiedlungen begünstigen könnte. Tourismus bedeute, eine Freizeitstruktur zu schaffen. Das wiederum könne eine positive Regionalentwicklung nach sich ziehen. Die Lebensverhältnisse würden verbessert und eine Region dadurch auch für weitere wirtschaftliche Ansiedlungen attraktiver, nicht nur touristisch.

Wie in den vorherigen Veranstaltungen beklagten die Diskutierenden auch diesmal die langen Planungs- und Genehmigungsverfahren. Die Niederlande und Dänemark schafften es, ihre Vorhaben schneller zu verwirklichen. Dabei seien sie an dasselbe EU-Recht gebunden wie Deutschland. Hier müsse man von den Nachbarn lernen.

IHK Schleswig Holstein

Die IHK Schleswig-Holstein ist die Arbeitsgemeinschaft der IHKs Flensburg, Kiel und Lübeck. Die IHK Schleswig-Holstein ist der zentrale Ansprechpartner für alle Fragestellungen zum Thema Wirtschaft, die mehr als nur regionale Bedeutung haben. Zu diesen Themen bündelt sie die Meinung der drei IHKs in Schleswig-Holstein, so dass diese gegenüber Politik und Verwaltung mit einer Stimme für die Wirtschaft im Lande sprechen. Die IHK Schleswig-Holstein nimmt die Interessen von 175.000 Unternehmen mit rund 750.000 Arbeitnehmenden wahr.

Für weitere Informationen:

Karsten von Borstel

IHK Schleswig Holstein

E-Mail: karsten.vonborstel@kiel.ihk.de

Telefon: 0431 5194-224

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