Nach 14 Jahren Stillstand vor den Toren von Bad Segeberg kommt in die A 20 langsam Bewegung. Wie das kommt und wie das Tempo noch weiter erhöht werden soll, das diskutierten Unternehmerinnen und Unternehmer, Vertreterinnen und Vertreter der Politik sowie Fachplaner der DEGES bei einer aktuellen Veranstaltung sieben norddeutscher IHKs in Bad Segeberg.
In das ewige Ende der A 20 bei Bad Segeberg könnte doch Bewegung kommen. „Die Planungen biegen nach 14 Jahren auf die Zielgerade ein und es zeichnet sich eine Lösung für die Region ab“, zeigte sich Rüdiger Schacht, Federführer Verkehr der IHK Schleswig-Holstein, vorsichtig zuversichtlich. „Nach den Gesprächen der letzten Monate sieht es nach viel Einvernehmen aus, dass die für Bad Segeberg untragbare Situation noch in diesem Jahrzehnt gelöst werden wird. Das ist aber auch mehr als überfällig, die Situation vor Ort kann man nicht mehr vermitteln. Wir fordern deshalb alle Seiten auf, gemeinsam zielgerichtet für die Umfahrung Bad Segebergs zu arbeiten und keine weiteren Steine mehr zu kreieren. Wir IHKs werden unseren Fokus weiter auf diesen traurigen Stillstand legen und die Region unterstützen – bis wir endlich die Einladung zum ersten Spatenstich vorliegen haben.“
Bereits seit 2009 endet die A 20 vor den Toren Bad Segebergs. Die Stadt muss somit überregionale Verkehre in ihrem städtischen Netz aufnehmen. Neben der Zerschneidung der Stadt durch die vielbefahrene Bundesstraße, gibt es vor allem große Belastungen durch die täglichen Staus in beiden Richtungen. Der sich abzeichnende Sanierungsbedarf der Bundesstraße 206 in Bad Segeberg wird die Situation für die Unternehmen sowie Pendlerinnen und Pendler zusätzlich verschärfen.
Die Auslegung der Planungsunterlagen für den Abschnitt bei Bad Segeberg ist abgeschlossen. Die eingereichten Angaben werden jetzt gesichtet und abgewogen. Ziel der Planer ist, 2024 einen rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss vorliegen zu haben und mit den vorbereitenden Maßnahmen beginnen zu können.
Der Weiterbau der A 20 ist eine wichtige Forderung der IHKs in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen. Die A 20 bringt vielfältige positive Effekte für die Wirtschaft: eine hochwertige Verbindung der norddeutschen Wirtschaftszentren, eine wichtige Ost-West-Verbindung in Deutschland, eine Entlastung des Knotens Hamburg und eine verbesserte Anbindung der deutschen Seehäfen. Besonders wichtig für Schleswig-Holstein und Niedersachsen ist die Attraktivität für weitere wirtschaftliche Entwicklungen in der Unterelberegion, die durch die feste Unterelbequerung deutlich zusammenwachsen kann.
Die IHKs führen für eine bessere Sichtbarkeit eine Kampagne durch: „A 20 – das wird gut“. Ziel ist es, auf die verkehrliche und wirtschaftshemmende Situation der bisherigen Infrastrukturen A 1 und A 7 im Hamburger Raum und die nicht ausreichende Leistungsfähigkeit der vorhandenen B 205, B 206 und B 404 hinzuweisen. Die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung werden aufgefordert, die A 20 schnellstmöglich voranzutreiben, Gesetze zur Planungsbeschleunigung zu erlassen und die Vorhabenträger mit ausreichend Finanzmitteln auszustatten.
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