Der Hamburger Autobahnring

Der Hamburger Autobahnring – Wann schließt sich der Kreis? Die strategische Bedeutung der A 20 für Hamburg und Norddeutschland

Berlin hat ihn, München nutzt ihn täglich, und Paris profitiert schon seit Jahrzehnten davon – einen Autobahnring. Nur Hamburg, Deutschlands zweitgrößte Stadt und wichtigster Hafenstandort, wartet noch immer auf den Ringschluss. Das soll sich mit dem Bau der A 20 und einem zweiten Elbtunnel bei Glückstadt endlich ändern.

Denn das Autobahnnetz rund um Hamburg steht nicht nur vor enormen Herausforderungen – oft genug kollabiert es auch. Die bestehenden Verkehrsadern wie A 1, A 7 und A 24 sind regelmäßig überlastet, insbesondere der Hamburger Elbtunnel ist ein kritischer Engpass für den gesamten Nord-Süd-Verkehr: Laut ADAC-Staustatistik standen Autofahrende 2023 in Hamburg fast 12.000 Stunden im Stau. Eine enorme Beeinträchtigung – nicht nur für Pendelnde oder den Fernreiseverkehr, sondern vor allem auch für den wirtschaftlich wichtigen Import- und Exportverkehr für Norddeutschland sowie die gesamte Logistik.

Die Autobahnen A 20, A 26, A 21/B 404 und A 39 würden gemeinsam einen vollständigen Autobahnring rund um Hamburg bilden: Im Norden die A 20 als westliche und nördliche Umfahrung, im Osten die A 21 mit Anschluss an die B 404, im Süden die A 39 und im Westen die A 26. Das Ergebnis? Eine durchgängige Umfahrungsmöglichkeit, die den Verkehrsknoten Hansestadt Hamburg vom Durchgangsverkehr befreit – und unzählige Staustunden weniger für Fahrer*innen.

Entlastung durch zweiten Elbtunnel

Gleichzeitig wären durch einen zweiten Elbtunnel bei Glückstadt die wirtschaftsstarken Regionen beiderseits der Elbe ohne den zeitraubenden Umweg über Hamburg verbunden. Die Nord- und Ostseeanrainerstaaten würden näher zusammenrücken, es entstünde eine durchgängige Verkehrsachse zwischen Ost- und Westeuropa.

Die Verkehrssituation in und um Hamburg würde sich grundlegend entspannen: Es gäbe endlich eine Möglichkeit, Hamburg großräumig zu umfahren. Das würde nicht nur Zeit und Kosten sparen, sondern auch die Umweltbelastung durch Stop-and-Go-Verkehr verringern.

Das macht die A 20 zu mehr als nur einem regionalen Infrastrukturprojekt. Sie ist vielmehr ein strategischer Meilenstein für die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit Norddeutschlands – eine Investition, deren Nutzen weit über die reine Verkehrsentlastung hinausreicht.

Für weitere Informationen:

Karsten von Borstel

IHK Schleswig Holstein

E-Mail: karsten.vonborstel@kiel.ihk.de

Telefon: 0431 5194-224

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